Vladimír Weiss gehört zu der Generation, die sowohl für die Tschechoslowakei als auch für die seit 1993 unabhängige Slowakei spielte. Mit der Mannschaft der ČSFR hat er an der WM 1990 teilgenommen. In Italien wurde er dreimal eingesetzt. Beim Ausscheiden im Viertelfinale gegen den späteren Weltmeister Deutschland wirkte er nicht mit.

Schon mit 32 Jahren, Weiss stand noch als Mittelfeldspieler auf dem Rasen, stellte er die Weichen für die Zukunft. Bei seinem damaligen Klub Artmedia Petržalka war er gleichzeitig Assistenztrainer. Vier Jahre dauerte diese Doppelfunktion, ehe er 2000 die Fußballschuhe an den Nagel hing und zum Chefcoach befördert wurde. Die Erfolge ließen zunächst auf sich warten, stellten sich aber dann doch mit dem Pokalsieg 2004 und dem Meistertitel 2005 ein. Man qualifizierte sich sogar für die Gruppenphase der Champions League, was für einen slowakischen Verein eine beachtliche Leistung ist. Im Jahr 2006 wagte Weiss erstmals in seiner Karriere den Schritt ins Ausland. Eineinhalb Jahre trainierte er den russischen Erstligisten Saturn Ramenskoje, kehrte dann zu seinem Klub in Bratislavas Stadtteil Petržalka zurück. 2008 stieg der heute 45-Jährige ins höchste sportliche Amt des Landes auf, er wurde Nationaltrainer.

Die Männer in der Familie Weiss tragen mit Vorliebe den Namen Vladimír. Und alle sind sie nicht nur Fußballer sondern sogar Nationalspieler. Der Vater lief Mitte der 1960er Jahre dreimal für die Tschechoslowakei auf. Und der Sohn, gerade 20 Jahre alt und Profi bei den Bolton Wanderers in England, ist ein Kandidat für den aktuellen WM-Kader.

Februar 2010 - Enrico Barz (Auszug aus dem Buch "Fußball-WM für Dummies")