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Ottmar HITZFELD

Ottmar HITZFELD
Ottmar HITZFELD
Die Liebe zum Fußball bekam Ottmar Hitzfeld richtiggehend in die Wiege gelegt - mit seinem Vornamen. Ottmar Walter war der Grund für die Namensgebung. Dieser ist, und das ist das Erstaunliche daran, zum Zeitpunkt von Hitzfelds Geburt am 12. Januar 1949 in Lörrach (Baden-Württemberg) weder Nationalspieler noch Weltmeister gewesen, sondern spielte lediglich beim 1. FC Kaiserslautern. Erst als Hitzfeld fünf Jahre alt war, gelang der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 1954 der große Wurf und Walter wurde einer der Helden von Bern.

Die Nähe zur Schweiz war schon allein geografisch gegeben. Und so führte der Weg von Ottmar Hitzfeld bereits als Spieler ins Nachbarland. Zwischen 1971 und 1975 erlebte er beim FC Basel die erfolgreichste Zeit, wurde zweimal Schweizer Meister, einmal Pokalsieger und 1973 sogar Torschützenkönig. Im Jahr zuvor war der Stürmer für Deutschland bei den Olympischen Spielen in München aufgelaufen. Trotz seiner fünf Tore reichte es nicht für eine Medaille. Und seine Fähigkeiten genügten offenbar auch nicht, um ein richtiger A-Nationalspieler zu werden.

Natürlich versuchte sich Hitzfeld auch bei einem deutschen Verein. Mit dem VfB Stuttgart stieg er 1977 in die erste Bundesliga auf, wo er eine Saison lang spielte. Dann zog es ihn in die Schweiz zurück zum FC Lugano. 1983 beendete er seine Laufbahn beim FC Luzern.

Nahtlos erfolgte der Übergang ins Trainergeschäft. Und sehr schnell deutete sich an, dass Ottmar Hitzfeld in diesem Metier um so vieles erfolgreicher sein sollte. Auf all seinen Trainerstationen hat er Titel gewonnen - und das nicht zu knapp. Bei seinem ersten Verein, dem SC Zug, wurde er Meister in der Nationalliga B und stieg auf in die erste Liga. Danach holte er mit dem FC Aarau den Pokalsieg und gewann mit dem Grasshopper Club Zürich fünf nationale Titel. Diese Erfolgsgeschichte fand natürlich auch in der deutschen Bundesliga Beachtung. Und so heuerte Hitzfeld 1991 bei Borussia Dortmund an. Die damals allenfalls durchschnittliche Mannschaft führte er in der ersten Saison fast zur Meisterschaft. In der Folge etablierte er den Verein in der Spitze der Liga. Mitte der 1990er Jahre näherte er sich zielstrebig dem Gipfel, wurde zweimal Deutscher Meister und Champions-League-Sieger mit der Borussia. Mehr kann da wohl nicht kommen, dachte sich Hitzfeld wohl und zog sich auf den Posten des Sportdirektors zurück. Doch nach nur einem Jahr entfachte ein Angebot des FC Bayern München das Feuer neu. Beim deutschen Rekordmeister entwickelte er sich endgültig zu einem der besten Trainer der Welt. Seiner Titelsammlung fügte er in den folgenden sechs Jahren acht wichtige Trophäen hinzu. 2001 gewann er erneut die Champions-League - den Weltpokal noch oben drauf. Ein Jahr ohne Titel wurde ihm dann zum Verhängnis, 2004 endete die Zusammenarbeit mit dem FC Bayern vorzeitig. Im gleichen Jahr bekam er das Angebot nach dem Rücktritt von Rudi Völler Nationaltrainer in Deutschland zu werden. Er lehnte dies ab und erklärte später, dass er sich ausgebrannt fühlte und eine Pause brauchte. Diese dauerte gut zweieinhalb Jahre. Doch als dann der FC Bayern München rief, da konnte er nicht Nein sagen. Noch einmal nahm er für knapp eineinhalb Jahre auf der Bank des Rekordmeisters Platz. 2008 verabschiedete er sich - natürlich nicht ohne Titel, das "Double" ist es sogar geworden. Seine Zukunft war zu diesem Zeitpunkt längst geklärt. Bereits Anfang des Jahres hatte er einen Vertrag beim Schweizerischen Fußballverband unterschrieben. Und am 01. Juli 2008 trat er seinen Dienst als Nationaltrainer in der Eidgenossenschaft an.

Das beinahe unermesslich erfolgreiche Wirken des mittlerweile 65-Jährigen zog natürlich auch einige persönliche Auszeichnungen nach sich: Trainer des Jahres 1985 in der Schweiz, Welt-Klubtrainer des Jahres 1997 und 2001 sowie Deutschlands Trainer des Jahres 2008. Und die Gemeinde Staldenried im schweizerischen Kanton Wallis hat gar einem Kunstrasenplatz den Namen "Ottmar Hitzfeld GsponArena" gegeben.

Februar 2010 - Enrico Barz (Auszug aus dem Buch "Fußball-WM für Dummies")
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