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Niederlande schaltet Brasilien aus

03. 07. 2010 - Enrico Barz

Einer der heißesten Anwärter auf den WM-Titel hat das Turnier vorzeitig verlassen. Die Brasilianer mussten sich am Nachmittag den Niederländern geschlagen geben. 2:1 hieß es am Ende für die "Oranje Elftal", die damit ins Halbfinale einzog.

Trügerisches Gefühl von Sicherheit

Im Duell zweier Topfavoriten dieser WM hatte Brasilien über 50 Minuten lang alles im Griff. Der Rekordweltmeister war aktiver und führte verdient. Einen wunderbaren Steilpass von Felipe Melo durch das niederländische Abwehrzentrum hatte "Robinho" früh zum 1:0 genutzt (10.). Inwieweit sich hierbei der kurzfristige Ausfall von Joris Mathijsen auswirkte, lässt sich schwer beurteilen, denn eigentlich war es nicht Ersatzmann André Ooijer, der völlig verkehrt stand, sondern Johnny Heitinga bot den Raum in der Zentrale an. Und so hetzte Arjen Robben dem Torschützen hinterher, konnte ihn aber nicht mehr stellen.

Niederlande brauchte die Hilfe des Gegners

Die Südamerikaner allerdings versäumten es, zwingend die Entscheidung zu suchen. Und so wurde in das mittlerweile übliche Verwaltungsprogramm geschaltet. Doch wer nicht mehr tun möchte, als er es für nötig erachtet, der tut dann vielleicht unversehens zu wenig. Vor Fehlern ist darüber hinaus schließlich niemand gefeit. Ein solcher unterlief dem brasilianischen Keeper in der 53. Spielminute. Bei einer Flanke von Wesley Sneijder wagte sich Júlio César sehr weit aus seinem Kasten heraus, stürzte sich ins Getümmel, erreichte den Ball aber nicht. Zuvor war noch dessen Mannschaftskamerad Felipe Melo zur Stelle und verlängerte per Kopf ins eigene Tor. Mit einem Schlag und etwas Glück waren die Niederländer im Spiel. Bis dahin hatten sie beinahe chancenlos gewirkt. Arjen Robben, der hin und wieder anzog, wurde von den Brasilianern gut verteidigt. Die anderen Offensivkräfte in den orangefarbenen Trikots waren praktisch nicht existent.

Fortan aber sahen die Zuschauer ein ganz anderes Spiel. Der niederländische Führungstreffer bestätigte diesen Trend. Eine offenbar einstudierte Eckenvariante - getreten von Arjen Robben, verlängert von Dirk Kuyt - köpfte ausgerechnet ihr Kleinster zum 2:1 ein. Der Torschütze Wesley Sneijder misst gerade einmal 1,70 Meter. In der Folge war die "Elftal" dem dritten Treffer in einigen Szenen sehr nahe. Die Brasilianer dagegen fanden keine Mittel, um adäquat reagieren zu können. Zudem schwächten sie sich durch eine Unbeherrschtheit selbst. Der böse Tritt von Felipe Melo gegen Arjen Robben wurde völlig zurecht mit Rot geahndet, die Niederlage damit endgültig besiegelt.

Bodenlose Enttäuschung in Brasilien

Der Traum vom sechsten Titel ist für die "Seleção" frühzeitig ausgeträumt. Dabei boten sich der Mannschaft von Carlos "Dunga" alle Möglichkeiten für ein erfolgreiches Turnier. Gerade der nüchterne und ergebnisorientierte Stil versprach so viel Erfolg. Mit "Samba-Fußball" allein gewinnt man schließlich inzwischen nichts mehr. "Dunga" war der erste Brasilianer, der das begriffen hatte. Jetzt allerdings fehlen ihm natürlich die Argumente, um Medien und Fans in der Heimat überzeugen zu können, was ihn wohl letztlich den Job kosten wird. Dabei stimmte einfach nur das rechte Maß nicht - die Mischung aus Ergebnissicherung und gezielter Suche nach der Entscheidung.

Die Niederländer verfahren in der Regel nach einer ganz ähnlichen Taktik. Auch die Mannschaft von Bert van Marwijk zündet längst keine Offensivfeuerwerke mehr. Dafür ging man mit der Führung deutlich gewissenhafter um, beschäftigte die Brasilianer in deren Defensive und ließ den zunehmend kopflos wirkenden Gegner nicht mehr ins Spiel kommen. Lohn dessen ist der Einzug ins Halbfinale. Dort wird am kommenden Dienstag in Kapstadt Uruguay der Gegner sein.

Wieder nicht ausverkauft

Übrigens wohnten am Nachmittag 40.186 Zuschauer diesem Viertelfinale bei. Das bedeutete zwar Rekord für das Nelson Mandela Bay Stadium bei dieser WM, voll besetzt war die Arena in Port Elizabeth dennoch nicht. Aber das traf bisher ohnehin auf kaum ein Spiel in Südafrika zu.

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