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Die neue niederländische Fußballphilosophie

29. 06. 2010 - Enrico Barz

Keine Überraschung gab es am Nachmittag in Durban. Die Niederlande setzte sich erwartungsgemäß gegen die Slowakei durch, siegte mit 2:1 und zog damit ins WM-Viertelfinale ein. 61.962 Zuschauer sahen einen verdienten Erfolg der "Oranje Elftal".

So spielen die Niederländer - und nicht nur die

Die Niederländer verfolgten auch in diesem Achtelfinale konsequent ihren Weg. Es ist dies die Abkehr vom zauberhaften Gesamtkunstwerk zugunsten von ergebnisorientiertem Pragmatismus. Mit möglichst wenig Aufwand dem Ziel entgegen. Das kann gern ein 1:0 sein, ein 2:1 wird aber auch genommen.

Spielkontrolle ist eine der derzeit am häufigsten gebrauchten Vokabeln im Fußball. Dabei geht es nicht nur darum, dass der Gegner genau dann selbstverständlich kein Tor schießen kann, wenn sich der Ball in den eigenen Reihen befindet. Vielmehr bedeutet es eine Art von auf der Lauer liegen. Dabei aber sind die Offensivspieler durchaus in Bewegung, das Spiel wird immer wieder verlagert. Und selbst wenn gerade überhaupt kein Raumgewinn zu erkennen ist, bietet sich urplötzlich doch die Lücke. Und dann geht alles ganz schnell. Umgehend wird das Tempo verschärft, um in den ausgemachten Schwachpunkt zu stoßen. So spielen die Spitzenmannschaften derzeit Fußball. Spielkontrolle heißt, den Rhythmus des Spiels zu bestimmen und geduldig zu bleiben.

Spielkontrolle, individuelle Qualität und ein Gespür für sorgsames Haushalten

In Geduld übten sich in diesem Achtelfinalspiel auch die Niederländer. Auf die Probe allerdings wurde diese nicht allzu lange gestellt. Dann zeigte sich ein weiterer Grund, warum Spitzenmannschaften Spiele gewinnen und sie nötigenfalls 90 Minuten lang Ruhe und Geduld bewahren können. Sie haben die überragenden Individualisten in ihren Reihen, die jederzeit in der Lage sind, für wenige glanzvolle Momente zu sorgen und dem Ergebnis den gewünschten Anstrich zu verleihen. So wie ein Wesley Sneijder, der mit einem genialen Pass aus der eigenen Hälfte einen Arjen Robben auf die Reise schickt. Jeder weiß, was passiert, wenn der Außenstürmer vom FC Bayern München über die rechte Seite Fahrt aufnimmt. Er wird irgendwann zur Mitte ziehen und mit dem starken linken Fuß aufs Tor schießen. So tat er es auch in jener 18. Spielminute. Und keiner der anwesenden slowakischen Abwehrspieler konnte das verhindern.

Nun gilt das Augenmerk wieder der Spielkontrolle, die sich jetzt auch etwas passiver gestalten lässt. Ergebnisverwaltung ist ein anderes Wort dafür. Schließlich geht es auch darum, Ressourcen für den weiteren Turnierverlauf zu schonen. Wenn sich dann irgendwann die Möglichkeit bietet, ein zweites Tor nachzulegen, sorgt das gewiss für Beruhigung und kann einer eventuellen Unachtsamkeit der eigenen Hintermannschaft vorbeugen. Und so schob Wesley Sneijder den Ball in der 84. Spielminute vorsichtshalber zum 2:0 ein. Nur gut, dass er dies tat. So blieb der Anschlusstreffer für die Slowaken durch den verwandelten Foulelfmeter von Róbert Vittek in der Nachspielzeit nur ein Schönheitsfehler ohne gravierende Folgen.

Slowakei absolut im Soll

Für die Mannschaft von Trainer Vladimír Weiss ist die WM damit beendet. Die unverkennbar technisch sehr versierten Slowaken agierten insgesamt nicht zwingend genug. Aufgrund fehlender Konsequenz im Angriffsspiel bleib Torgefahr zumeist aus. Lediglich zwei, drei Szenen im Spiel versprachen Zählbares. Die größte Chance hatte Róbert Vittek, der freistehend an Keeper Maarten Stekelenburg scheiterte (67.). Da stand es im Übrigen noch 1:0. Letztlich fehlte den Slowaken ein wenig der Mut für große Taten. Dennoch können sie mit ihrer ersten WM-Teilnahme zufrieden sein - und sind dies auch.

Für die Niederlande geht die Reise nun nach Port Elizabeth, wo am kommenden Freitag im Viertelfinale Rekordweltmeister Brasilien der Gegner sein wird.

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