Unglückliche Trainerentscheidungen

Die Auftaktpartie in der Gruppe D bestritten am Sonntagnachmittag Serbien und Ghana. Am Ende feierten die Westafrikaner ihren Sieg euphorisch, den sie einem Handspiel von Zdravko Kuzmanović zu verdanken hatten. Asamoah Gyan nahm diese Einladung an und versenkte den fälligen Strafstoß fünf Minuten vor Schluss zum entscheidenden 1:0.

Zwei gut organisierte und disziplinierte Mannschaften

Die 38.833 Zuschauer im nicht ausverkauften Loftus Versfeld Stadium von Pretoria hatten zuvor eine durchaus unterhaltsame Partie gesehen. Beide Mannschaften spielten offensiv orientiert. Da aber zugleich defensiv sehr diszipliniert gearbeitet wurde, ergaben sich kaum Torchancen. Zudem wirkten alle Spieler topfit, weshalb es auch keinen konditionellen Abfall gab. Bis in die Schlussphase hinein konnte daher mit wenigen Ausnahmen die Konzentration hochgehalten werden.

Letztlich gab das unglückliche Händchen von Serbiens Trainer Radomir Antić den Ausschlag. Zunächst entschied er sich, in der Innenverteidigung Aleksandar Luković anstelle des Dortmunders Neven Subotić spielen zu lassen. Eben jener Luković musste in der 74. Minute mit Gelb-Rot vom Platz. Dieses Ereignis wirkte sich noch nicht so erheblich aus, denn die Serben hatten in der Folge eine richtig verheißungsvolle Phase. Doch gut zehn Minuten vor dem Feldverweis hatte Antić den Stuttgarter Zdravko Kuzmanović eingewechselt, dem kurz vor Schluss das verhängnisvolle Handspiel unterlief.

Ein Serbe jubelt trotzdem

Am Ende konnte sich dennoch ein Serbe freuen. Milovan Rajevac, Trainer von Ghana, wurde im ehemaligen Jugoslawien geboren. Und die "Black Stars" haben nun natürlich allerbeste Aussichten, das Achtelfinale zu erreichen. Schon der nächsten Partie gegen Australien kommt entscheidende Bedeutung zu. In jedem Fall sollte vor allem auch die deutsche Nationalmannschaft gewarnt sein. Sowohl Serbien als auch Ghana stellen ganz unbequeme Gegner dar, die mindestens eine Klasse besser sind als Australien.