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DFB-Elf begeistert auch in Leipzig

29. 06. 2005 - Enrico Barz - Artikel bei Offside.de

Mit dem letzten Kraftakt der Saison hat sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft den dritten Platz beim FIFA Confederations Cup 2005 gesichert. Gegen Mexiko siegte die DFB-Elf in Leipzig mit 4:3 nach Verlängerung.

Confed-Cup 2005: Spiel um Platz dreiBeim oftmals so ungeliebten Spiel um Platz drei kamen die Zuschauer im ausverkauften Leipziger Zentralstadion diesmal voll auf ihre Kosten. Beide Mannschaften wollten sich unbedingt mit einem Erfolg aus dem Turnier verabschieden. Bei der großartigen Atmosphäre in der Arena blieb den Akteuren auch gar nichts anderes übrig, als noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren. Und getreu dem neuen Offensivgeist im deutschen Team gab es erneut reichlich Tore zu bestaunen. Zudem leistete die Trefferfolge ihren Beitrag zu einem äußerst spannenden Fußballabend.

Tore satt, vorn wie hinten

Das neue Motto im deutschen Lager lautet: Egal wie viele Tore der Gegner schießt, wir machen eins mehr. Damit ließen sich auch die Fans in Leipzig begeistern. So eröffnete in der 37. Spielminute Lukas Podolski nach einem feinen Spielzug über Sebastian Deisler und Bastian Schweinsteiger den Torreigen. Doch immer wieder macht sich die Mannschaft selbst das Leben schwer. Dabei gehen die Konzentrationsschwächen in der Defensivarbeit keinesfalls immer nur auf das Konto der jungen Spieler. Den Ausgleich von Francisco Fonseca (40.) beispielsweise muss Torsten Frings auf seine Kappe nehmen.

Fast schon unheimlich erscheint die Fähigkeit des DFB-Teams, auf Gegentore zu reagieren. Postwendend gingen die "Klinsmänner" wieder in Führung. Mit einer großartigen Kombination wurde die mexikanische Hintermannschaft samt Torhüter Sánchez ausmanövriert. Bastian Schweinsteiger hatte keine Mühe mehr, auf Pass von Andreas Hinkel einzuschieben (41.).

Borgetti immer wieder per Kopf

Zumindest bis zum Halbzeitpfiff hatte diese Führung dann Bestand. Doch die Mexikaner gaben sich noch lange nicht geschlagen und fanden zudem Unterstützung durch die Dezimierung der Klinsmann-Elf nach dem Platzverweis für Mike Hanke (54.). Jared Borgetti sorgte dann dafür, dass die Spannung erhalten blieb (58.).

Dem setzte in der 79. Minute Robert Huth seinen ersten Länderspieltreffer entgegen. Langsam keimte unter den Zuschauern die Hoffnung auf, dass dies die Entscheidung gewesen sein könnte. Weit gefehlt. Jared Borgetti hatte noch einen im Köcher. Per Kopf rettete er seine Mannschaft in die Verlängerung. Und hier sollte sich zeigen, dass auch Michael Ballack immer für ein Tor gut ist. Dabei muss es nicht unbedingt ein Elfmeter sein. Ein ruhender Ball - wohl wahr - ist es auch diesmal gewesen. Doch bei dem Freistoß aus gut 20 Metern musste das Leder den Weg ins Tor über die mexikanische Abwehrmauer finden (97.).

4:3 - sollte das etwa reichen?

Die Mittelamerikaner versuchten bis zum Schluss, das Ergebnis ein viertes Mal zu egalisieren. Zwingende Chancen gab es eher selten. Erst in der letzten Spielminute der Verlängerung hatte Luis Pérez den Ausgleich auf dem Fuß, schob die Kugel aber am langen Pfosten vorbei. Dann war Schluss. Selten wurde im Fußball ein dritter Platz so euphorisch gefeiert. Mannschaft und Zuschauer zelebrierten den Sieg fast schon wie einen Titelgewinn.

Confed-Cup 2005: Spiel um Platz dreiDie Fans, ganz besonders die in Leipzig, sind hungrig auf Fußball und die Weltmeisterschaft 2006. Die Stimmung in den Stadien ist schon absolut WM-würdig. Das DFB-Team erfährt große Unterstützung. Die junge Truppe ist sich der Sympathien ihrer Anhänger durchaus bewusst. Nach dem Spiel dankte sie es den Zuschauern mit einem Transparent. "Danke Fans - Ihr seid super!", stand da zu lesen.

Noch bleibt einiges zu tun

Bei aller Euphorie und der Freude am erfrischenden Auftreten der deutschen Mannschaft dürfte eines klar sein, der WM-Titel im nächsten Jahr lässt sich so nicht gewinnen. Der Confed-Cup hat das Team erheblich vorangebracht. Doch bleibt bis 2006 noch viel zu tun. Vor allem im Defensivverhalten sind die jungen Leute vielfach noch zu grün. Und Weltklassespieler, die es sich gewiss nicht nehmen lassen, bei der WM-Endrunde mitzumischen, nutzen die kleinsten Fehler eiskalt aus.

Natürlich ist Jared Borgetti ein exzellenter Kopfballspieler. Das aber ist bekannt. Und solch groß gewachsene Verteidiger sollten dem eigentlich etwas entgegenzusetzen haben. Trotz der erfreulichen Entwicklung der jungen Spieler wird es unausweichlich sein, ihnen in Zukunft den ein oder anderen erfahrenen Haudegen an die Seite zu stellen. Wer dies im Einzelnen sein könnte, darüber wird die kommende Saison Aufschluss geben.

Erfreulich in jedem Fall ist, dass deutsche Fußballer doch durchaus auch mit dem Ball umgehen können. Die Zeiten, da die Kugel in Drucksituationen blind nach vorn geschlagen wurde, sind glücklicherweise vorbei. Durch das spielerische Auflösen solcher Szenen bekommt der Spielaufbau eine ganz andere Qualität. Das kommt der gesamten Offensive zugute. So ergeben sich in der Tat ganze Spielzüge, es fallen blitzsauber herausgespielte Tore. Das begeistert natürlich die Fans. Und so lange die "Klinsmänner" vorn immer ein Tor mehr schießen, als sie hinten kassieren, wird sich bestimmt niemand beschweren.


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