Da war viel mehr drin

Es hat wieder nicht ganz gereicht. Erneut scheiterte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft an einem großen Namen. Dabei waren die Brasilianer nicht einmal besser. Die DFB-Elf hätte den Sieg durchaus verdient gehabt.

Am Ende jedoch mussten sich die "Klinsmänner" mit 2:3 beugen - eine äußerst unglückliche Niederlage, hervorgerufen durch eine Einzelleistung von Adriano in der 76. Spielminute. Viel mehr war vom Weltmeister nicht zu sehen, abgesehen von den beiden Standardsituationen in der ersten Hälfte, die jeweils die Führung bedeuteten. Ein abgefälschter Freistoß von Adriano (21.) und ein Foulelfmeter, verwandelt von Ronaldinho (43.) - so liest sich der Arbeitsnachweis der "Seleção". Mehr gestattete die deutsche Mannschaft dem Gegner nicht.

Mit einer defensivtaktischen Meisterleistung unterband das DFB-Team nahezu jegliche Angriffsbemühung der Südamerikaner. Sie fanden einfach nicht ins Spiel und mussten, ganz untypisch für die Brasilianer, auf Standards hoffen. Die deutsche Mannschaft hingegen vertraute keineswegs nur auf die hervorragende Defensivarbeit. Sie war darüber hinaus sogar das spielbestimmende Team.

Oft sind es nur Kleinigkeiten

Lediglich minimale Unaufmerksamkeiten waren es, die am Ende den Unterschied ausmachten. Solche Dinge sollten jungen Spielern nachgesehen werden, dürfen allerdings in einem Jahr nicht mehr passieren. Dass die Brasilianer diese kleinen Fehler so effektiv ausnutzten, zeigt, wie es zugeht in der Weltspitze.

Doch auch die Deutschen verstehen es, Tore zu machen. Für mindestens ein, zwei Treffer sind sie in jedem Spiel gut. Vor allem die Reaktion auf Gegentore ist erstaunlich. Zum wiederholten Male wurde umgehend zurückgeschlagen. Lukas Podolski (22.) und Michael Ballack (45.+3, Foulelfmeter) waren diesmal erfolgreich. Mit nunmehr elf Toren stellt Deutschland die beste Offensive des Turniers. Nun gilt es, daran zu arbeiten, dass so viele Treffer zukünftig noch regelmäßiger zum Sieg reichen.

Ein großer Schritt nach vorn

Das DFB-Team hat sich bei diesem Turnier auf beeindruckende Art und Weise der Weltspitze genähert. Mit einer jungen Mannschaft voller Perspektiven ist man auf dem richtigen Weg. Lange wird es sicher nicht mehr dauern, dann wird auch mal wieder eine Spitzenmannschaft geschlagen. Es würde aber durchaus genügen, wenn dies dann bei der WM 2006 geschieht.

Die Stimmung im Lande und in den Stadien ist äußerst positiv. Sicher wird die Mannschaft auch beim Spiel um Platz drei am Mittwoch in Leipzig nochmals kräftig unterstützt werden. Doch bereits jetzt lässt sich sagen, es hat sich gelohnt. Der Auftritt des deutschen Teams bei diesem FIFA Confederations Cup 2005 war sehr gelungen. Das Turnier hat die Mannschaft enorm vorangebracht. Es macht Spaß, den Jungs zuzuschauen. Für ihr Engagement und das mutige Auftreten werden sie von den Fans entsprechend gefeiert. Damit ist die Vorfreude auf die Weltmeisterschaft spürbar gewachsen.


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