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Deutschland im Halbfinale - Kahn sei Dank

21. 06. 2002 - Enrico Barz

Mit einer äußerst dürftigen Leistung hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft das WM-Halbfinale erreicht. Ein Tor von Michael Ballack in der 39. Spielminute genügte, um sich gegen die USA durchzusetzen.

Teamchef Rudi Völler vertraute im Defensivzentrum etwas überraschend auf Sebastian Kehl. Während Carsten Ramelow draußen blieb, rückten die zuletzt gelbgesperrten Dietmar Hamann und Christian Ziege wieder in die Startelf. An der Seite von Miroslav Klose spielte, wie im Achtelfinale gegen Paraguay, Oliver Neuville.

Über das Spiel braucht man nicht allzu viele Worte verlieren. Es war wohl eines der schlechtesten des Turniers und vom spielerischen Niveau her eines WM-Viertelfinales nicht würdig. Letztlich konnte nur das Ergebnis positiv stimmen. Bezeichnend und keineswegs überraschend, dass der beste Mann auf dem Platz mal wieder Oliver Kahn hieß. Die DFB-Elf wusste nur in der letzten Viertelstunde vor der Pause zu gefallen. In dieser Phase fiel dann auch das entscheidende Tor.

Die zweite Hälfte erinnerte eklatant an das Vorrundenspiel gegen Irland. Mit nicht zu übertreffender Passivität wurde den Amerikanern das Spiel überlassen. Phasenweise bettelte das deutsche Team regelrecht um den Ausgleich. Doch die spielerisch limitierten Amerikaner konnten die Schwächen der Deutschen nicht nutzen und kamen nur selten zwingend in Tornähe. Die wenigen Chancen vereitelte Oliver Kahn, der sein 50. Länderspiel bestritt, in gewohnt überragender Manier.

Gegen Ende schwanden bei den US-Boys die Kräfte und die deutsche Mannschaft kam zu einigen gefährlichen Kontern, die jedoch nicht konsequent genutzt wurden.

Im Spiel zweier schlechter Mannschaften setzte sich am Ende die Cleverness und Erfahrung der Deutschen durch. Es bedarf allerdings einer erheblichen Steigerung, wenn dieser Sieg nicht der letzte bei diesem Turnier gewesen sein soll. Am kommenden Dienstag (13.30 Uhr MESZ) wird der Gegner im Halbfinale entweder Spanien oder Südkorea heißen.

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