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Aus und vorbei – Weltmeister entthront

27. 06. 2018 – Enrico Barz

Deutschlands Fußball-Nationalmannschaft musste bei der WM in Russland vorzeitig die Segel streichen. Der Titelverteidiger teilte das Schicksal anderer Weltmeister der Vergangenheit und blamierte sich beim darauffolgenden Turnier mit dem Vorrunden-Aus. Die Schmach war umso größer, weil die DFB-Auswahl erstmals überhaupt in einer WM-Gruppenphase scheiterte.

Letztmals musste das deutsche Team bei der EM 2004 nach der Vorrunde die Koffer packen. Damals sprach man noch von Rumpelfußballern. Seither schrieb die Mannschaft bei allen großen Turnieren mit dauerhaftem Erreichen zumindest des Halbfinales eine beeindruckende Erfolgsgeschichte, die heute jäh endete.

Wie in den beiden Begegnungen zuvor brachten die mit so viel Talent gesegneten Spieler ihre Fähigkeiten nicht ansatzweise auf den Platz. Deutschland war nicht imstande, gegen Südkorea auch nur ein Tor zu erzielen. Stattdessen fing man sich in einer vogelwilden Schlussphase als Gipfel der Demütigung hinten noch zwei Stück ein.

Fehlende Balance

Letztlich bleibt festzustellen, der Weltranglistenerste muss die WM verdientermaßen verlassen. Drei Spiele hatten Joachim Löw und seine Männer Zeit, zumindest Normalform abzurufen. Das gelang zu keinem Zeitpunkt. Die Gründe dafür sind vielschichtig und einige allem Anschein nach interner Natur. Was erneut offen zutage trat, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Offensive und Defensive wurde nie gefunden. Folge dessen war eine dauerhaft instabil wirkende Abwehr. Und deren Unsicherheit strahlte auf die gesamte Mannschaft aus. So bekamen die Deutschen nie Ruhe und Kontrolle rein, vom Selbstverständnis eines Weltmeisters war nichts zu spüren.

Monatelang deutete sich die Fehlentwicklung an. Nach der erfolgreichen WM-Qualifikation im Herbst 2017 zeigte die Leistungskurve nach unten. Die Freundschaftsländerspiele im letzten halben Jahr wurden allesamt fahrlässig verschenkt. Gewiss waren einige hochkarätige Gegner dabei. Doch selbst in den Partien der unmittelbaren Vorbereitung strahlte man nie die Souveränität der Vergangenheit aus. Ein wirkliches Einspielen und das Aufbauen von Selbstvertrauen fand nicht statt, man versank immer weiter in Mittelmäßigkeit. Und selbst das Selbstbewusstsein eines Champions-League-Siegers (Toni Kroos) ging im Kreis der Nationalmannschaft völlig flöten und passte sich dem niedrigen Niveau der Kollegen an.

Wir sind ausgeschieden

Zudem wurden zahlreiche Nebenkriegsschauplätze eröffnet. Zumindest das lange Warten auf die Genesung von Manuel Neuer erwies sich aus sportlicher Sicht nicht als Nachteil. Personalentscheidungen wie die Streichung von Leroy Sané passieren immer vor Turnieren. Als Einzelfälle lassen sich solche Dinge kompensieren. Kommt noch mehr hinzu, wird es problematisch. Schweren Schaden verursachte die Erdoğan-Affäre und der öffentliche Umgang damit. İlkay Gündoğan und Mesut Özil stehen seit der Kritik an ihrem Verhalten vollkommen neben sich. Die Einsätze der beiden bei dieser WM beweisen, welch Pläne der Bundestrainer mit ihnen hatte. Vor allem Özil gilt bei Löw als feste und zentrale Größe, mit der er einfach nicht mehr planen konnte – so sehr er das auch wollte. Schwerwiegende Auswirkungen hatte das zudem auf die gesamte Mannschaft, die sich von diesen Geschehnissen und deren Folgen nicht frei zu machen vermochte und sich letztlich sogar von Fußball-Deutschland im Stich gelassen fühlte.

Was blieb, war eine verunsicherte Mannschaft. Selbst der Treffer in allerletzter Minute gegen Schweden half ihr nicht auf die Sprünge. Es war längst zu spät. Und so strahlte der Noch-Weltmeister in keiner Minute der drei Partien Überzeugung aus. Zweifel griffen immer weiter um sich. Die Angst vor Fehlern wuchs ständig. Auf diese Weise wurde jede Partie zu einer wackeligen Angelegenheit. Auch heute bekam man die südkoreanischen Konter nie unterbunden. Allein die Abschlussschwäche der Asiaten verhinderte ein früheres Desaster der DFB-Elf. Natürlich hatte der Confed-Cup-Sieger Chancen en masse – genug für eine eigene Führung, die vermutlich einen Sieg und den Achtelfinaleinzug zur Folge gehabt hätte. Die aber blieben ungenutzt und eine Rettung in letzter Minute fand diesmal nicht statt, weil die Südkoreaner in der Nachspielzeit selbst zuschlugen.

An dem Sieg zumindest erfreute sich die Mannschaft von Trainer Shin Tae-Yong. Sonderlich viel Wert hatte er nicht. Zwar reihten sich die Südkoreaner in der Tabelle der Gruppe F vor den Deutschen ein, als Dritter aber müssen sie ebenfalls nach Haue reisen.

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