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Das Resultat überdeckt nicht alles

28. 06. 2006 - Enrico Barz (Offside.de)

Das mit großen Erwartungen verbundene Aufeinandertreffen von Brasilien und Ghana brachte nicht das erhoffte Fußballfest. In erster Linie hatte dies der Weltmeister zu verantworten. Natürlich war der 3:0-Sieg der Südamerikaner nicht unverdient, ist aber (mindestens) um zwei Tore zu hoch ausgefallen.

Dabei begann die Partie so viel versprechend. Ein blitzsauberer Pass von Kaká hatte Ronaldo ins Spiel gebracht, der wenig Mühe hatte, sein 15. WM-Tor zu erzielen (5.). Der Stürmer ist jetzt allein bester WM-Goalgetter aller Zeiten. Damit jedoch sind die Höhepunkte aus brasilianischer Sicht erzählt. Nach dem Tor stellte die "Seleção" alle spielerischen Bemühungen ein.

Das Spiel gestaltete fortan nur noch Ghana. Die Brasilianer können sich glücklich schätzen, dass den Afrikanern jegliche Qualität im Torabschluss fehlte. Ins Bild passt da, dass der Rekordweltmeister kurz vor der Pause ein Abseitstor von Adriano gutgeschrieben bekam. Ein schwerer Nachenschlag für die tapferen Ghanaer, die zudem ohne den gesperrten Michael Essien auskommen mussten. Nach gut einer Stunde schwand dann mehr und mehr die Kraft. Doch selbst das und die numerische Überlegenheit nach dem Platzverweis von Asamoah Gyan konnte Brasilien lediglich noch zu einem Tor nutzen.

Eine einzige Enttäuschung

Die "Seleção" lieferte in diesem Spiel ein verheerendes Zeugnis der aktuellen Leistungsfähigkeit ab. Wenig Bewegung, kaum konstruktiver Spielaufbau, kein Tempo, noch nicht einmal Rhythmuswechsel - so stellt sich die Mannschaft derzeit dar. Aussicht auf Besserung besteht nicht.

Carlos Alberto Parreira bot mal wieder seine erste Elf auf, was bekanntermaßen längst nicht mehr die beste Elf ist. Auffälligste Akteure waren bisher Kaká und Zé Roberto. Ronaldinho, der beste Fußballer der Welt, ist ein Schatten seiner selbst. Auch Roberto Carlos, Emerson, Adriano oder Lúcio bleiben weit unter ihren Möglichkeiten. Und Ronaldo hat in diesem Turnier auch nur drei Tore aufgelegt bekommen.

Die Erwartungen sind immer hoch an eine brasilianische Mannschaft. Nicht nur die Ergebnisse müssen stimmen. Doch die eigenen Ansprüche stehen dem kaum nach. Gerecht wird man diesen nicht einmal in Ansätzen.

In Brasilien hieß es noch vor der WM, das aktuelle Team sei das beste seit 1982. Und die WM-Elf von 1982 gilt noch immer, obwohl damals titellos, als die beste aller Zeiten. Auf welcher Grundlage wurde denn dieser Vergleich angestellt? Das ist an sich schon eine Beleidigung für den brasilianischen Fußball.

Die aktuellen Leistungen geben hier keinen Grund zur Hoffnung. Die maßlos enttäuschenden Brasilianer bewegen sich kein Stück von der Stelle. Eine positive Entwicklung scheint allein schon in den Köpfen der Spieler nicht vonstatten zu gehen. Eines Weltmeisters ist ein derartiges Gebaren unwürdig.

Stimmungstöter Brasilien

Brasilien konnte als Favorit im Spiel gegen Ghana natürlich nur verlieren. Das tat die Mannschaft dann auch, verspielte die Sympathien der Fans. Diese quittierten das lustlose Gekicke mit Pfiffen. Wann hat man jemals zuvor neun brasilianische Feldspieler im und um den eigenen Strafraum verteidigen sehen, ohne auch nur ein ansatzweises Bemühen um eine spielerische Befreiung? Auf Brasilianer in der Form kann diese WM sehr wohl verzichten. Im Sinne des Fußballs wird sich das derart selbstgefällige Auftreten hoffentlich bald rächen. In jedem Fall ist eine Titelverteidigung auf diese Weise nahezu ausgeschlossen. Drei, vier brillante Momente werden im weiteren Turnierverlauf nicht mehr genügen.


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