Italien schickt Tschechien nach Hause

Für Tschechien ist die WM vorbei, bevor sie so richtig begonnen hat. Eine 0:2-Niederlage gegen Italien besiegelte das frühzeitige Ausscheiden. Die "Squadra Azzurra" hingegen konnte mit diesem Erfolg Platz eins in Gruppe E behaupten und geht somit Weltmeister Brasilien zunächst aus dem Weg.

Typisch italienisch

Wenn auch ohne Glanz, so haben die Italiener doch nach wie vor nichts von ihrer ergebnisorientierten Spielweise verlernt. Nach einer 1:0-Führung lassen sie selten noch etwas anbrennen. Auf alle Angriffe der Tschechen hatten sie eine souveräne Antwort parat.

Dieses wenig attraktive, traditionelle Spiel der Italiener lässt schwerlich Rückschlüsse auf die tatsächlichen Fähigkeiten zu. Es wird immer nur so viel abgerufen, wie es die Qualität des jeweiligen Gegners erfordert. Die Mannschaft wächst also mit den Aufgaben. Wann sie aber an ihre Grenzen stößt, bleibt ungewiss.

Tschechien nicht (mehr) gut genug

Allzu schwer wurde es Italien im Spiel gegen die Tschechen nicht gemacht. Das Team von Karel Brückner verbreitete nur in der Anfangsviertelstunde Hoffnung. Spätestens mit dem ersten Gegentor war es vorbei mit der Herrlichkeit. Abgesehen von einigen Distanzschüssen agierte Tschechien nicht wirklich zwingend. Der Sturm, gebeutelt von Verletzungen und Sperren, war praktisch nicht existent. Das hoch gelobte Mittelfeld konnte kaum Erfolg versprechende Angriffe inszenieren. Pavel Nedvěd spielte sich noch am Ehesten ins Blickfeld, seine Mannschaftskollegen mitreißen konnte auch er nicht.

Der Weg ist bereitet

In Italien ist man glücklich, dass die "Squadra Azzurra" ein wenig vom Fußball-Skandal in der Heimat ablenkt. Das anstehende Achtelfinale gegen Australien lässt hoffen, dass die Mannschaft von Marcello Lippi dies auch noch über das kommende Wochenende hinaus tut. Die recht günstige Konstellation könnte die Italiener nach Lage der Dinge bis ins Halbfinale führen. Spätestens dort aber kommen die Karten auf den Tisch. Dann wird sich zeigen, wo ihre Grenzen liegen.