Der heißeste Titelaspirant

Nach dem zweiten Spieltag hat sich in der Gruppe C bereits die Spreu vom Weizen getrennt. Argentinien wird zusammen mit den Niederlanden ins WM-Achtelfinale einziehen.

Argentinien funktioniert perfekt

Sehr schwer einschätzen ließen sich die Südamerikaner vor Turnierbeginn. Doch benötigten sie nur ganze zwei Spiele, um sich zum absoluten Titelkandidaten Nummer eins dieser Fußball-Weltmeisterschaft zu mausern. Dabei ist der 6:0-Sieg gegen Serbien-Montenegro in der Höhe zweitrangig. Vielmehr geht es um die Art und Weise, wie die "Gauchos" zu Werke gehen. Hier weiß jeder, was zu tun ist. Die Spieler besitzen zudem die Fertigkeiten, um ihre Aufgaben perfekt zu erfüllen. Ein hohes Maß an taktischer Intelligenz und die disziplinierte Umsetzung der Vorgaben gehören zu den Stärken der Mannschaft.

Die Zusammenstellung des Kaders scheint perfekt gelungen. Für jedes Erfordernis steht der ideale Mann bereit. Darüber hinaus können sie auch noch richtig gut Fußball spielen, wie insbesondere der Treffer zum 2:0 bewies.

Die Argentinier pflegen natürlich keinen Hurrastil, das ist längst nicht mehr zeitgemäß. Ihr Ansinnen ist es, auf die Fehler des Gegners zu lauern und diese eiskalt zu bestrafen. Ihre Effektivität in der Chancenverwertung unterstützt sie in dem Bestreben. Dabei ist es unerheblich, wer letztlich die Offensive besetzt und die Tore macht. Diskussionen um Jungstar Lionel Messi sind daher unangebracht. Jeder wird auch weiterhin seine Einsatzzeiten bekommen und entsprechend nutzen. Das hat bereits das Schützenfest gegen Serbien-Montenegro gezeigt.

Gruppe C hält, was sie verspricht

Die Gruppe C hat in der Tat die besten Leistungen bei dieser WM hervorgebracht. Die Bezeichnung "Hammergruppe" war daher durchaus gerechtfertigt. Einzig Serbien-Montenegro konnte dem Niveau nicht ganz folgen. Die Gegenwehr im Spiel gegen die Südamerikaner hielt sich letztlich in Grenzen. Auch deshalb sollte die Höhe des argentinischen Sieges nicht überbewertet werden. Doch schon deren Auftaktsieg gegen die starke Elfenbeinküste deutete an, wohin die Reise geht.

Zunächst aber gibt es noch ein "Endspiel" um den Gruppensieg gegen die Holländer. Für die Serben und Montenegriner geht es gegen die Afrikaner zum Abschluss um die "goldene Ananas" und darum, sich anständig aus dem Turnier zu verabschieden. Und gut zu machen haben sie ja etwas nach der 0:6-Klatsche vom Freitag.