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Diesmal gibt's kein Märchen mehr

04. 10. 2019 – N. N.
Die Deutschen sind ja in der Welt nicht unbedingt als das fröhlichste Volk bekannt. Abgesehen von verordneter Heiterkeit beim Karneval ist es doch eher ein seltsam biederes, strebsames und ernsteres Wesen, das man dem Volk Goethes und Schillers in anderen Ländern attestiert. Wohl auch wegen dieser verbreiteten Einschätzung war die Fußball-WM 2006 ein so großer Erfolg. Angespornt von guten Leistungen und noch besserem Wetter und sicher auch angetrieben durch die gute Laune der angereisten Fans aus dem Ausland, schafften die Deutschen es damals irgendwie, das sogenannte Sommermärchen zu inszenieren, das die Fußball-Öffentlichkeit in aller Welt einigermaßen erstaunt nach Deutschland blicken ließ. Doch Märchen enden meist mit "Und wenn sie nicht gestorben sind" und das Sommermärchen ist in den Jahren danach leider gestorben. 2024 steht nun das nächste große Turnier in Deutschland an und schon jetzt lässt sich vorhersagen, dass Stimmungswunder diesmal vermutlich ausbleiben werden.

München

Viele dunkle Wolken am deutschen Fußballhimmel

Es ist eine ganze Reihe von Faktoren, die derzeit dazu beitragen, dass es mit der Laune bei den deutschen Fußballfans nicht zum besten bestellt ist und das Verhältnis zwischen Vorfreude und Fan-Wut vor der EM 2024 sich mehr oder weniger die Waage hält. Zuoberst ist in diesem Zusammenhang natürlich das zuletzt miserable Auftreten der Nationalmannschaft zu nennen, die über Monate kein einziges Spiel gewinnen konnte und bei der WM in Russland sang- und klanglos nach der Vorrund die Segel streichen musste. Auch im Vereinsfußball auf europäischer Ebene haben sich die deutschen Klubs in den letzten Jahren nicht sonderlich mit Ruhm bekleckert und in der Bundesliga herrscht gähnende Langeweile angesichts des alljährlich schon vor der Saison scheinbar entschiedenen Kampfs um die Meisterschaft. Dazu kommt die allgemeine gesellschaftliche Stimmungslage: Zwischen Klimasorgen und drohender Rezession und im Angesicht einer fortschreitenden Spaltung des Landes in politische Lager mag man sich nicht so recht auf ein Fußballfest konzentrieren.


Der Schlüssel zu mehr Begeisterung liegt bei den Verbänden

Und dennoch: Der Fußball hat schon oft bewiesen, dass er solche Widerstände überwinden, zum verbindenden Element werden und ansteckende Fröhlichkeit verbreiten kann. Dazu jedoch müssen die Verbände anders auftreten. Sowohl der deutsche als auch der europäische und der Weltfußballverband haben in den letzten Jahren in erster Linie mit Korruption und unsauberen Machenschaften für Schlagzeilen gesorgt – auch und besonders im Zusammenhang mit der Vergabe großer Turniere. So gibt es wohl nicht wenige Fans, die eher zurückhaltend auf die Ankündigung einer Europameisterschaft im eigenen Land reagieren, weil solche Schlagzeilen immer im Hinterkopf sind. Es liegt also an den Verbänden, ein nachhaltig besseres Image aufzubauen und eine Botschaft zu verbreiten, die das Verbindende, Heitere und Positive an der Sportart in den Mittelpunkt stellt. Unter den derzeitigen Bedingungen und angesichts der eher gequält wirkenden Marketingbemühungen des DFB erscheint das als recht schwierige Aufgabe. Unmöglich jedoch ist dieses Vorhaben nicht, wenn man es zulässt, dass mal wirklich frischer Wind in die Verbände einzieht. Und der Fußball, siehe 2006, ist ja schließlich immer wieder für die eine oder andere positive Überraschung gut.





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