Luiz Felipe Scolari legt sein Amt als Nationaltrainer Brasiliens mit sofortiger Wirkung nieder. Trotz ohnehin auslaufenden Vertrages bot der 65-Jährige gegenüber dem brasilianischen Fußballverband (CBF) seinen Rücktritt an. Dieser akzeptierte das Gesuch und bestätigte die Trennung in der vergangenen Nacht (MESZ).
Damit endet Scolaris zweite Amtszeit als Trainer der "Seleção". Die erste war 2002 mit dem WM-Titel gekrönt worden. Im November 2012 übernahm er die Mannschaft des Rekordweltmeisters ein zweites Mal. Ziel war, bei der Heim-WM den sechsten Triumph einzufahren. Doch man enttäuschte auf ganzer Linie, konnte weder taktisch noch spieltechnisch überzeugen. Vielmehr erlebten die Brasilianer im Halbfinale ein Debakel historischen Ausmaßes. Das
1:7 gegen Deutschland verursachte tiefe Wunden auf der brasilianischen Fußballseele.
Der Pragmatismus, einstige Stärke von Scolari, und seine ergebnisorientierte Ausrichtung konnten die Sturheit in Sachen System und personeller Zusammenstellung der Startelf nicht mehr kompensieren. Die antiquierten Vorstellungen vom Fußball ließen die "Seleção" bei der WM 2014 nicht konkurrenzfähig erscheinen.