Am abschießenden Vorrundenspieltag wurde in der Gruppe H der letzte Achtelfinalist gesucht. Da Belgien das Weiterkommen bereits sicher hatte, duellierten sich in Curitiba Algerien und Russland um den Turnierverbleib.

Verbesserte Russen, nervöse Algerier

Anfangs zeigten sich die Russen im Vergleich zu ihren bisherigen Auftritten deutlich verbessert. Die "Sbornaja" bot endlich konstruktives Angriffsspiel und wurde prompt belohnt. Schon in der sechsten Minute erzielte Aleksander Kokorin das 1:0. Nach Stand der Dinge hätte den Männern von Fabio Capello das zum Weiterkommen gereicht. Die Zuversicht hielt jedoch nur eine knappe Stunde lang an, auch weil man weitere Chancen nicht zu einem zweiten Treffer nutzte.

Nach dem zuletzt so starken Auftritt gegen Südkorea begannen die Algerier die Partie nervös und entsprechend fehlerbehaftet. Erst in der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs legten sie ihre Fahrigkeit ab und glichen bis zur Pause zumindest die Kräfteverhältnisse in Sachen Torchancen aus. In der 60. Minute konnte man auch das Ergebnis egalisieren. Islam Slimani köpfte zum dritten Mal gefährlich aufs Tor. Nachdem Igor Akinfeev in dieser Szene an der Freistoßhereingabe von Yacine Brahimi vorbei gegriffen hatte, landete der Ball im Netz.

Der Ausgleich kostet Russland das Weiterkommen

Das 1:1 veränderte die Situation, würde Algerien das Weiterkommen bescheren. Entsprechend gestaltete sich in der Folge das Spiel. Die "Sbornaja" musste etwas tun, Algerien lauerte auf Konter. Die Russen gingen jedoch wenig strukturiert und zwingend vor, konnten sich kaum Torgelegenheiten herausspielen. In der Schlussphase verkrampften sie und brachten den Gegner nicht mehr in Bedrängnis.

Das Remis war für Russland zu wenig. So erlebte man vier Jahre vor der WM im eigenen Land eine herbe Enttäuschung. Die Mannschaft, die 2018 eine gewichtige Rolle spielen soll, ist doch noch recht weit von einer konkurrenzfähigen Verfassung entfernt. Es bleibt viel Arbeit für Fabio Capello – sofern er denn weiter machen darf.

Erstmals im Achtelfinale

Auf der anderen Seite kannte der Jubel keine Grenzen. Bei der vierten WM-Teilnahme überstand Algerien erstmals die Vorrunde. Im Achtelfinale bekommen die "Wüstenfüchse" einen ganz schweren Brocken vorgesetzt, müssen am Montag in Porto Alegre gegen Deutschland antreten.