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Brasilien feiert Gruppensieg

24. 06. 2014 – Enrico Barz

Die brasilianische Fußball-Nationalmannschaft steht erwartungsgemäß im Achtelfinale der WM 2014. Die "Seleção" verteidigte ihre Spitzenposition in der Gruppe A zum Abschluss der Vorrunde durch einen klaren 4:1-Erfolg über die Auswahl Kameruns.

Kein weiterer schändlicher Auftritt Kameruns

Die Afrikaner hatten ihre Chancen auf einen Turnierverbleib bereits zuvor in fahrlässiger Art und Weise verspielt. Nach dem beschämenden Auftritt jüngst gegen Kroatien galt es für die "unzähmbaren Löwen", einen Versuch der Wiedergutmachung zu starten und, soweit dies noch möglich war, einen anständigen WM-Abschied hinzubekommen. Das deutliche Ergebnis lässt es zwar nicht vermuten, doch zumindest phasenweise haben sich die Kameruner ordentlich verkauft. Obwohl sie recht früh in Rückstand gerieten (17.), setzten sie eigene Akzente und hielten Mitte der ersten Halbzeit gut dagegen. Lohn der Bemühungen war der zwischenzeitlich Ausgleich des Schalkers Joël Matip (26.). Der Offensivgewalt des Gegners aber war man letztlich nicht gewachsen. Als Neymar die Brasilianer mit seinem zweiten Treffer erneut in Führung brachte (35.) und "Fred" kurz nach dem Seitenwechsel nachlegte (49.), war der Widerstand der Männer von Volker Finke gebrochen. Den vierten Treffer des WM-Gastgebers steuerte in der Schlussphase "Fernandinho" bei (84.).

Was ist Brasilien zu leisten imstande?

Trotz des Erfolges und des Gruppensieges bleiben die Brasilianer ein Rätsel. Zwar konnten sie sich im Vergleich zur Partie gegen Mexiko steigern, der Gegner aber hatte auch nicht die für den weiteren Turnierverlauf maßgebende Qualität. Insofern lässt sich das wahre Leistungsvermögen des Rekordweltmeisters noch immer schwer einschätzen. Auffällig ist die enorme Abhängigkeit von Neymar. Offensiv läuft alles über ihn. Nur er strahlt Torgefahr aus. Ferner fehlt Luiz Felipe Scolari ein richtig guter Stürmer. So stellt er mit der ihm eigenen Sturheit immer wieder "Fred" auf – mit der Folge, das Brasilien praktisch zu zehnt spielt. Der 30-Jährige wirkt wie ein Fremdkörper, ist kaum ins Spiel eingebunden. Zudem scheint er nicht sonderlich fit und ist läuferisch entsprechend schwach. Die Mannschaft muss ihn jedes Mal mit durchschleppen, denn den anderen Angreifern seines WM-Kader traut Scolari offenbar wenig zu. Darüber hinaus leistet sich die so namhafte und gemessen am Marktwert enorm teure Abwehr regelmäßige Pannen. Der Mangel an Stabilität lässt sich auch damit begründen, dass "Dani" Alves, das rechte Glied in der Viererkette, alles andere als ein Verteidiger ist. Der Druck, zwingend den sechsten WM-Titel holen zu müssen, tut ein Übriges. Lediglich Neymar ficht das nicht an. Die Wünsche und Hoffnungen einer ganzen Nation sind mit seinem Namen verbunden. Und er spielt locker auf und schießt seine Tore. Verlassen können sich die Brasilianer auch auf Luiz Gustavo. Gegen Kamerun zwar nicht ganz so stark wie gewöhnlich, doch der Wolfsburger hält den Laden zusammen, überzeugt durch Ball- und Passsicherheit.

Chile warten im Achtelfinale

Im Achtelfinale bekommt es Brasilien am kommenden Samstag mit Chile zu tun – eine noch unangenehmere Mannschaft als Gruppengegner Mexiko (0:0). Insgesamt muss sich noch erweisen, wie die brasilianische Abwehr reagiert, wenn sie richtig gefordert wird. Und was passiert wohl, wenn es einem Kontrahenten gelingt, Neymar aus dem Spiel zu nehmen?


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Endrunde


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