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Spaniens mühsamer Sieg gegen Paraguay

04. 07. 2010 - Enrico Barz

Die spanische Mannschaft wird im Halbfinale Deutschlands Gegner sein. Der Europameister setzte sich am Abend knapp gegen Paraguay durch. Das Team von Trainer Vicente del Bosque gewannen durch einen späten Treffer von David Villa mit 1:0 (83.).

Allein das Zustandekommen des Tores steht stellvertretend für die ganze Mühsal des Abends. Für einen der wenigen Momente aufblitzenden Könnens sorgte Andrés Iniesta, noch der beste Mann des Spiels. Mit seinem Solo riss er die Lücke in der Defensive des Gegners. Seine Ablage schoss Pedro Rodríguez freistehend an den linken Pfosten. Den zurückprallenden Ball setzte David Villa an die rechte Torstange, von dort sprang die Kugel an den linken Pfosten. Erst dann landete sie im Netz.

Zwei Elfmeterschützen scheitern kurz nacheinander

Schon zuvor tat man sich im Ellis Park Stadium von Johannesburg unglaublich schwer mit der Entscheidungsfindung. Selbst Elfmeter trugen nicht dazu bei. Paraguay hatte die erste Gelegenheit nach einem plumpen Foul von Gerard Piqué an Óscar Cardozo. Der Gefoulte trat selbst an. Iker Cassilas konnte den schwach geschossenen Strafstoß sogar festhalten (59.). Praktisch im Gegenzug zeigte Schiedsrichter Carlos Batres erneut auf den Punkt. Antolín Alcaraz hatte David Villa zu Fall gebracht. "Xabi" Alonso verwandelte den Elfmeter sicher, doch der Unparteiische ließ die Ausführung wiederholen, da einige Spanier nach seiner Auffassung zu früh in den Sechzehnmeterraum gelaufen waren. Im zweiten Versuch scheiterte der Mittelfeldspieler an Justo Villar (61.). Der Keeper setzte dem abgeprallten Ball nach und foulte dabei "Cesc" Fábregas klar. Jetzt fehlte dem Mann an der Pfeife wohl der Mut, ein weiteres Mal auf Strafstoß zu entscheiden. Zudem schoss Sergio Ramos den Ball in dieser Szene an den rechten Pfosten.

Diese turbulenten Minuten, ein reguläres, aber nicht anerkanntes Tor von Nelson Valdez in der ersten Halbzeit (41.), der bereits erwähnte späte Treffer und die dann verbliebenen wenigen Minuten bis zum Spielende gaben der Partie die Würze. Darüber hinaus herrschte zumeist trostlose Ereignislosigkeit und gähnende Langeweile.

In eben jener Schlussphase bekam zwar David Villa auch die große Chance auf sein zweites Tor, doch kurz zuvor hatte Paraguay die riesige Gelegenheit zum Ausgleich. Iker Casillas konnte einen Schuss von Lucas Barrios nicht festhalten. Der nachsetzende Roque Santa Cruz allerdings brachte den Ball aus idealer Position nicht am spanischen Keeper vorbei (89.).

"Furia Roja"? Von einer "roten Furie" ist bei dieser WM nichts zu sehen

Damit ist die Geschichte des Spiels erzählt. Spanien gewann nicht unverdient, doch ein überzeugender Auftritt sieht anders aus. Von der Form der EM 2008 ist die "Selección Española" weit entfernt. Da fehlt es an Esprit, an Ideen, an Rhythmuswechseln, an Tempo. Vor allem fehlt es an Präzision - im Allgemeinen wie auch im Besonderen - nämlich dann, wenn Geschwindigkeit und Genauigkeit eine Einheit bilden sollten. Diese Unzulänglichkeiten verhindern, dass die Spanier ihr gewohntes Spiel aufziehen und zielführend gestalten können. Der Gegner kann nicht wirklich ernsthaft unter Druck gesetzt werden. Was die Iberer im Übermaß besitzen, ist Geduld. Mit stoischer Ruhe lassen sie den Ball durch die eigenen Reihen laufen - ohne Raumgewinn, ohne Aussicht auf Torgefahr. So lauert man mehr auf die Fehler des Gegners, als das man ihn zu Fehlern zwingt. Das führt in der Vorrunde zum Erfolg, im weiteren Turnierverlauf jedoch lassen sich die Mannschaften so einfach nicht mehr bezwingen.

Im Halbfinale am kommenden Mittwoch gegen Deutschland wird sich der Europameister mächtig steigern müssen. Vor allem aber kann man es sich eigentlich nicht erlauben, einen formschwachen Fernando Torres durchzuschleppen. Der Name des Gegners sollte bei den Spaniern zumindest dafür sorgen, dass die Konzentration vorhanden ist und den Spielern somit weniger technische Fehler unterlaufen.

Paraguay darf letztlich zufrieden sein

Für Paraguay ist das Turnier nun beendet. Die Mannschaft von Gerardo Martino kann sich erhobenen Hauptes auf die Heimreise begeben. Mit dem Erreichen des Viertelfinales hat man Historisches geleistet. Noch nie ist die "Albirroja" bei einer WM so weit vorgedrungen. Und in der Partie gegen Spanien hat so viel auch nicht gefehlt.

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