Italien verliert gegen Ägypten

Das hatte sich der Weltmeister vermutlich anders vorgestellt. Am Sonntag sollte es für die Italiener gegen Brasilien um den Gruppensieg gehen. Doch nun muss man um das Weiterkommen fürchten. Verantwortlich für diese unkomfortable Situation ist die heutige 0:1-Niederlage gegen Ägypten.

Schon zum Auftakt hatten die Nordafrikaner gegen Rekordweltmeister Brasilien eine reife Leistung geboten und nur sehr unglücklich in der Nachspielzeit verloren. Heute knüpfte die Mannschaft von Trainer Hassan Shehata daran an. Mit einer überaus cleveren Spielweise, einer sattelfesten Abwehr, einem überragenden Torhüter und einigen gezielten Offensivaktionen machte man den Italienern den Garaus. Das Tor des Tages erzielte Mohamed Soliman Hommos in der 40. Spielminute nach einem Eckball von Mohamed Aboutrika aus etwa acht Metern per Kopf.

Ägyptens Keeper hielt den Sieg fest

Italien bestimmte über weite Strecken die Partie, war optisch überlegen. Lange Zeit aber ließ man den Zug zum Tor vermissen, näherte sich dem gegnerischen Kasten allenfalls mittels Distanzschüssen an. Erst in den letzten gut 20 Minuten erarbeitete sich die "Squadra Azzurra" einige sehr gute Torchancen. Zu diesem Zeitpunkt jedoch hatte man den ägyptischen Keeper bereits warm geschossen. Essam El Hadary parierte mehrfach gegen Vincenzo Iaquinta (u. a. 78.) und ebenfalls gegen den frei stehenden Riccardo Montolivo (74.). Das Torgestänge stand dem Torhüter bei einem Flankenversuch von Iaquinta dann auch noch hilfreich zur Seite (86.). Gewiss hätte sich der Weltmeister den Ausgleich verdient, doch dem Team von Marcello Lippi gelang kein Treffer mehr. Auch die umfangreiche Nachspielzeit und ein stürmender Gianluigi Buffon änderten daran nichts.

Mit Glück und Geschick verteidigte Ägypten den knappen Vorsprung. Doch vielleicht wäre so viel Zittern überhaupt nicht nötig gewesen. In der zweiten Halbzeit verschenkte man viele verheißungsvolle Ansätze durch Unkonzentriertheiten und kopfloses Handeln. Bei konsequentem und vor allem schnörkellosem Ausspielen der wenigen Gelegenheiten wäre sicherlich ein zweiter Treffer möglich gewesen.