Mit einem verdienten 2:0-Sieg im Freundschaftsländerspiel gegen Belgien startete die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Abend in Nürnberg ins Unternehmen WM 2010. Die Tore für den Vize-Europameister erzielten Bastian Schweinsteiger mit einem verwandelten Foulelfmeter (59.) und Marko Marin nach wunderbarem Zusammenspiel mit Philipp Lahm (77.).
Insgesamt bot das ersatzgeschwächte DFB-Team eine ansprechende Leistung. Anders als in so vielen anderen Freundschaftsspielen gingen die Profis engagiert zur Sache. Die Einstellung stimmte. Und das Bestreben, trotz der massiven belgischen Defensive schnell und direkt nach vorn zu spielen, war stets erkennbar. Dass zu einem solch frühen Zeitpunkt in einer neuen Saison längst nicht alles rund lief, lässt sich mit etwas Nachsicht gewiss ertragen. Dennoch stellte dieses Spiel sicherlich einen guten Test dar für die anstehenden Ernstfälle in der WM-Qualifikation. In den ersten beiden Partien Anfang September wird die deutsche Mannschaft in Liechtenstein und Finnland ganz ähnlich agierende Gegner vorfinden.
Bis dahin bleibt den Nationalspielern noch etwas Zeit, um an der Form zu arbeiten. Auch werden in zweieinhalb Wochen einige Stammkräfte zurückerwartet. Entschieden hat Joachim Löw bereits, dass Robert Enke bei den kommenden beiden Begegnungen zwischen den Pfosten stehen wird. Darüber hinaus bleibt jede Menge Spielraum. Abgesehen von den beiden Außenverteidigern Philipp Lahm und Clemens Fritz gibt es auf allen anderen Positionen Handlungsspielraum. Selbst der Stammsturm mit Miroslav Klose und Lukas Podolski bekommt mächtig Druck. Mario Gomez und Kevin Kuranyi sind momentan einfach besser in Form. Die Fitness wird dann letztlich mit entscheiden, wie sich die Startelf am 06. September im Rheinpark Stadion in Vaduz zusammensetzt.
Zur Leistung der Neuen
Abschließend noch einige Worte zu den nach der EM neu hinzugekommenen Spielern. Der Debütant Serdar Tasci wurde dem türkischen Fußballverband nun endgültig abspenstig gemacht. Er zeigte über 90 Minuten eine solide Leistung in der Innenverteidigung, ohne richtig ernsthaft geprüft worden zu sein. Eingewechselt wurde Patrick Helmes. Obwohl sich der Neu-Leverkusener in seiner zehnminütigen Einsatzzeit nicht in Szene setzen konnte, hält der Bundestrainer große Stücke auf ihn und verspricht sich schon in der näheren Zukunft viel von dem 24-Jährigen. Einen glorreichen Auftritt hatte der Dritte in Bunde. In Kooperation mit Philipp Lahm sorgte Marko Marin für den Höhepunkt des Abends. Nach einem vortrefflichen Doppelpass fand sich der Gladbacher plötzlich im Strafraum wieder. Noch einen Gegenspieler mit einem Haken verladen und hinein ins Glück mit dem Ball. Sicherlich dürfen die drei Neuen auch zukünftig regelmäßig wiederkommen.
